Bestandskonten verständlich erklärt
Bestandskonten sind Konten in der Buchhaltung, die den Bestand an Vermögensgegenständen und Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt darstellen. Sie sind zudem Teil der Bilanz und damit des Jahresabschlusses.
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Bestandskonten dienen der Erfassung von Vermögensgegenständen und geben Auskunft über die Bestände und den aktuellen Stand des Unternehmensvermögens.
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Daher sind Bestandskonten ein wichtiger Bestandteil der Buchhaltung und ermöglichen es, die finanzielle Situation eines Unternehmens zu beurteilen.
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In diesen Funktionen spielen die Bestandskonten ebenso eine wichtige Rolle für die Erstellung der Bilanz und damit des Jahresabschlusses im jeweiligen Unternehmen.
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Es gibt aktive und passive Bestandskonten.
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Bestandskonten können als Gegenstück zu Erfolgskonten betrachtet werden, die die Erlöse und Aufwendungen einer Unternehmung erfassen.
Was sind Bestandskonten? Definition
Bestandskonten werden gemäß § 224 UGB als Konten der Bilanz verzeichnet. Diese Konten verändern sich von Jahr zu Jahr, jedoch werden ihre Salden im neuen Geschäftsjahr weiter geführt.
Bestandskonten erfassen den Bestand an Vermögensgegenständen eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt und sind deshalb ein wichtiger Bestandteil der Buchhaltung.
Zu den erfassten Vermögensgegenständen gehören beispielsweise:
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Bargeld
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Forderungen
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Vorräte und Bestände
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Maschinen
Bestandskonten ermöglichen es, die finanzielle Situation eines Unternehmens zu beurteilen und liefern dabei die Informationen, um Entscheidungen über Investitionen, Finanzierung und weitere Geschäftsvorfälle zu treffen.
Die Konten sind unterteilt in aktive und passive Bestandskonten.
Aktive Bestandskonten
Auf den aktiven Bestandskonten werden die Vermögenswerte (Aktiva) verrechnet. Diese bilden die Aktivseite der Bilanz ab.
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Der Anfangsbestand und die Bestandsvermehrungen (Zugänge) stehen im Soll.
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Im Haben stehen die Bestandsverminderungen (Abgänge), sowie der Endbestand (=Saldo).
Zu den aktiven Bestandskonten gehören:
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Anlagevermögen (z. B. Gebäude, Maschinen, Geschäftsausstattung, Fuhrpark, Software, Handelswarenvorrat etc.)
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Umlaufvermögen (z. B. Kasse, Bank, Forderungen, Rohstoffe etc.)
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Rechnungsabgrenzungsposten
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Aktivposten latenter Steuern
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Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung
In der Bilanz werden aktive Bestandskonten in der Regel nach Liquidierbarkeit geordnet. Die Gliederung der Bestandskonten in der Bilanz erfolgt gemäß § 224 UGB.
Aktive Bestandskonten und Gliederung: Beispiele
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Kasse
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Bank
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
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Vorräte (z. B. Rohstoffe, Halbfertigprodukte)
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Sachanlagen (z. B. Gebäude, Maschinen)
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Immaterielle Vermögenswerte (z. B. Patente, Lizenzen)
Die Buchungen auf aktiven Bestandskonten werden auf der Soll-Seite (links) vorgenommen. Mehrungen werden auf der Soll-Seite und Minderungen auf der Haben-Seite (rechts) gebucht.
Buchung auf aktivem Bestandskonto: Beispiel
Ein Buchungssatz lautet: Bank an Kassa 150 Euro
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Es werden 150 Euro aus der Kassa genommen und auf das Geschäftskonto überwiesen. Die Bank gewinnt an Vermögen und wird deswegen im Soll gebucht (Mehrung).
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Die Kassa wird weniger, deswegen steht sie im Haben (Minderung).
Passive Bestandskonten
Auf den passiven Bestandskonten wird das Eigen- und Fremdkapital verrechnet und bilden die Passivseite der Bilanz ab.
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Auf der Haben-Seite steht der Anfangsbestand und die Bestandsvermehrung (Zugänge).
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Auf der Soll-Seite stehen die Bestandsverminderung (Abgänge) und der Endbestand (=Saldo).
Passive Bestandskonten zeigen auf, wie das Vermögen finanziert wurde. In der Bilanz werden sie ebenfalls gemäß § 244 UGB gegliedert.
Passive Bestandskonten und Gliederung: Beispiele
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Eigenkapital: Ist das Stammkapital, das den Gesellschaftern eines Unternehmens gehört und die Gewinne, die das Unternehmen einbehalten hat, sowie andere Eigenkapitalposten umfasst.
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Rückstellungen: Es handelt sich um Rücklagen, die das Unternehmen gebildet hat, um zukünftige Verpflichtungen zu erfüllen.
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Verbindlichkeiten: Sind Verpflichtungen, die das Unternehmen gegenüber Dritten hat, z. B. Lieferanten.
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Rechnungsabgrenzungsposten: Sind jene Posten, die im laufenden Geschäftsjahr angefallen sind, aber erst im nächsten Geschäftsjahr erfasst werden, z. B. Vorauszahlungen.
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Passive latente Steuern: Steuern, die zurzeit noch nicht anfallen, aber berücksichtigt werden müssen, z. B. in der Bilanz oder bei steigenden Gewinnen, weil sie voraussichtlich anfallen werden.
Die Buchungen auf passiven Bestandskonten erfolgt genau umgekehrt wie bei aktiven Bestandskonten:
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Mehrungen werden auf der Haben-Seite vorgenommen.
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Minderungen auf der Soll-Seite.
Buchung auf passivem Bestandskonto: Beispiel
Eine Beispielbuchung für ein Passivkonto:
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Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen an Lieferant 10.000 €
Ein Unternehmen hat von einem Lieferanten Waren im Wert von 10.000 Euro gekauft und die Lieferung vereinbart.
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Das Passivkonto Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird erhöht, da das Unternehmen nun eine offene Rechnung beim Lieferanten hat.
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Das Unternehmen hat Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10.000 Euro und gleichzeitig eine offene Rechnung beim Lieferanten in derselben Höhe.
Bestandskonten und Erfolgskonten
Bestandskonten geben Auskunft über den Unternehmenswert und sind ein Teil der Bilanz. Am Ende eines Geschäftsjahres werden sie saldiert. Der Saldo wird als Anfangsbestand in die neue Periode des neuen Geschäftsjahres übernommen.
Im Gegensatz dazu werden Erfolgskonten am Ende jedes Jahres abgeschlossen und in der neuen Periode neu eröffnet. Erfolgskonten sind Teil der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und bilden Aufwände und Erträge ab.
Am Ende einer Geschäftsperiode wird durch die Saldierung der Erfolgskonten der Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) ermittelt.
Bestandskonten im Überblick:
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Sie erfassen den aktuellen Stand des Vermögens und der Schulden.
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Bestandskonten werden in Aktivkonten und Passivkonten gegliedert.
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Im Kontenrahmen stehen sie in den Kontenklassen 0–5.
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Sie sind Teil der Bilanz und werden am Ende des Geschäftsjahres saldiert.
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Der Saldo des Endbestands wird als Anfangsbestand in die neue Periode des neuen Geschäftsjahres übernommen.
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Beispiele sind: Kassa, Bank, Forderungen, Verbindlichkeiten
Erfolgskonten im Überblick:
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Sie erfassen, je nach Geschäftsvorfall, Erträge und Aufwände eines Geschäftsjahres.
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Im Kontenrahmen stehen Erfolgskonten in den Klassen 5–7.
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Am Ende eines Geschäftsjahres werden sie abgeschlossen und im neuen Jahr wieder neu eröffnet.
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Erfolgskonten werden am Ende des Geschäftsjahres auf das GuV-Konto gebucht.
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Sie ermitteln den Unternehmenserfolg, also Unternehmensgewinn oder Unternehmensverlust.
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Beispiele für Aufwandskonten: Mietaufwand, Zinsaufwand, Heizölverbrauch, Gehälter, Telefongebühren, Instandhaltung durch Dritte
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Beispiele für Ertragskonten: Zinserträge, Mieterträge, Provisionserträge, Handelswarenerlöse etc.
Korrekt Buchen auf Bestandskonto
Ein Kunde begleicht eine Rechnung per Banküberweisung von 5.000 Euro an ein Unternehmen.
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Bestandskonten ermitteln: Das Aktivkonto ist in diesem Fall die Bank und das Passivkonto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
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Buchungsvorgang analysieren: Es wird per Bank überwiesen und eine Forderung vom Kunden beglichen, daher verwendet man die Konten „Bank“ und „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“.
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Buchungssatz erstellen – Zugang: Der Zugang wird auf das Aktivkonto gebucht. Der Kunde hat 5.000 Euro überwiesen, also erhöht sich das Bankkonto und wird auf das Aktivkonto gebucht.
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Buchungssatz erstellen – Abgang: Der Abgang wird auf das Passivkonto gebucht. In diesem Fall wird die Zahlung des Kunden, der die Rechnung in Höhe von 5.000 Euro beglichen hat, auf das Konto „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ im Haben gebucht.
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Den Geschäftsvorfall dokumentieren: Es ist wichtig, dass alle Buchungen auf Bestandskonten sorgfältig dokumentiert werden, um sie später auch nachvollziehen zu können. Die Erfassung der Belege, in diesem Fall die Forderung an den Kunden, soll ordnungsgemäß erfasst und direkt mit abgelegt werden.
Die Kontoführung auf Bestandskonten erfolgt in der Regel nach dem Soll-Haben-Prinzip:
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Das Soll-Haben-Prinzip bedeutet, dass jede Buchung auf einem Bestandskonto sowohl eine Soll- als auch eine Haben-Seite hat.
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Auf dem Soll-Konto werden Erhöhungen aufgezeichnet und auf dem Haben-Konto Verringerungen.
Das Soll-Haben-Prinzip ist ein grundlegendes Konzept in der Doppelten Buchhaltung und ermöglicht eine genaue Aufzeichnung von Geschäftsvorgängen.
Begriffserklärung: T-Konto
Das T-Konto ist ein grafisches Darstellungswerkzeug in der Buchhaltung, das zur Erfassung von Geschäftsvorfällen verwendet wird.
Es besteht aus einem senkrechten Strich, der ein Konto in zwei Spalten teilt:
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die linke Spalte ist die Soll-Seite und
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die rechte Spalte ist die Haben-Seite.
Das T-Konto dient oft als Hilfsmittel, um die Auswirkungen von Buchungen auf einem Konto zu visualisieren und um sicherzustellen, dass die Buchungen korrekt durchgeführt werden.
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Fragen und Antworten
Was sind Bestandskonten?
Bestandskonten erfassen den Vermögensstand eines Unternehmens. Ein Bestandskonto zeigt die Vermögenspositionen eines Unternehmens, diese sind z. B. Bargeld, Forderungen, Vorräte und Bestände.
Die Bestandskonten sind Konten in der Buchhaltung sowie Teil der Bilanz und damit des Jahresabschlusses im jeweiligen Unternehmen.
Wofür braucht man Bestandskonten?
Bestandskonten dienen dazu, den Anfangsbestand, Zugänge, Abgänge und den Endbestand von Vermögensgegenständen und Schulden in einem Unternehmen festzuhalten.
Bestandskonten sind ein wichtiger Bestandteil der Buchhaltung und ermöglichen es, die finanzielle Situation eines Unternehmens zu beurteilen.
Die Bestandskonten sind auch Teil der Bilanz und damit des Jahresabschlusses eines Unternehmens.
Welche Arten von Bestandskonten gibt es?
Man unterscheidet zwei Arten von Bestandskonten:
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Aktive Bestandskonten: erfassen die Vermögensgegenstände im Unternehmen.
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Passive Bestandskonten: erfassen die Verbindlichkeiten und das Eigenkapital des Unternehmens.
Quellen
- Gesamte Rechtsvorschrift für Unternehmensgesetzbuch (UGB):
Tagesaktuelle Fassung im RIS