Die retrograde Absatzkalkulation ist eine besondere Methode der Preisbildung, die sich von der traditionellen Vorwärtskalkulation (progressive Absatzkalkulation) unterscheidet.
- Bei der retrograden Absatzkalkulation wird rückwärts kalkuliert, indem der Prozess der Preisfestlegung nicht wie üblich mit den Kosten beginnt, sondern mit dem angestrebten Verkaufspreis.
Das bedeutet, dass zunächst der angestrebte Verkaufspreis am Markt bestimmt wird.
Anschließend werden die damit verbundenen Vertriebskosten und sonstigen Aufschläge subtrahiert, um den maximalen Einkaufspreis zu ermitteln, den das Unternehmen für das Produkt akzeptieren kann.
- Diese Methode berücksichtigt die Preisvorstellungen der Kunden und den Wettbewerb auf dem Markt stärker als die traditionelle Kalkulation.
Durch die Berücksichtigung des gewünschten Verkaufspreises als Ausgangspunkt werden die Unternehmen dazu angehalten, ihre Kostenstrukturen zu optimieren und effizienter zu arbeiten, um rentable Verkaufspreise zu ermöglichen.
Die retrograde Absatzkalkulation ist besonders in Branchen mit intensivem Wettbewerb und schwankenden Marktbedingungen verbreitet, da sie eine flexible Preisgestaltung ermöglicht, die besser auf die Dynamik des Marktes reagieren kann.