Stille Gesellschaft ⇒ einfach erklärt

Die stille Gesellschaft ist eine Personengesellschaft, bei der ein stiller Gesellschafter Kapital in ein Unternehmen einbringt, ohne nach außen hin aufzutreten oder an der Geschäftsführung teilzunehmen. Der stille Gesellschafter profitiert in der Regel vom Gewinn des Unternehmens, haftet jedoch nur bis zur Höhe seiner Einlage.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Stille Gesellschaft – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zur stillen Gesellschaft
Definition

Gesellschaftsform, bei der ein stiller Gesellschafter Kapital einbringt, ohne aktiv in der Geschäftsführung mitzuwirken

Unterscheidung
  • Echter (typischer) stiller Gesellschafter 
  • Unechter (atypischer) stiller Gesellschafter

Rechte & Pflichten

  • Kontrollrechte
  • Keine Geschäftsführungsbefugnisse
  • Haftet nur bis zur Höhe seiner Einlage
Gewinnverteilung
  • Vertraglich festgelegter Gewinnanteil
  • Verluste können die Einlage verringern

Stille Gesellschaft

Die stille Gesellschaft ist eine besondere Form der Kapitalbeteiligung, bei der sich ein stiller Gesellschafter finanziell an einem Unternehmen beteiligt.

Stille Gesellschaft: Erklärung

Bei einer stillen Gesellschaft investiert ein Außenstehender in das Eigenkapital eines Handelstreibenden, bleibt dabei anonym und hat nur eingeschränktes Mitspracherecht in der Geschäftsführung.

  • Diese Gesellschaftsform ermöglicht es, Kapital in ein Unternehmen einzubringen, ohne dass der Investor aktiv in den Geschäftsbetrieb involviert ist.

Ein wesentliches Merkmal der stillen Gesellschaft ist die beschränkte Haftung des stillen Gesellschafters. Im Gegensatz zu offenen Gesellschaften haftet der stille Gesellschafter nur in Höhe seiner Einlage

Der stille Gesellschafter muss am Gewinn beteiligt sein, ist aber nicht verpflichtet, sich an den Verlusten des Unternehmens zu beteiligen, sofern dies nicht ausdrücklich im Vertrag festgehalten wird.

Echte und unechte stille Gesellschaft

Man unterscheidet zwischen der echten (typischen) und der unechten (atypischen) stillen Gesellschaft.

  • Bei der echten stillen Gesellschaft nimmt der Gesellschafter nur am Gewinn und Verlust teil, erzielt Kapitaleinkünfte und wird wie ein Gläubiger behandelt.

Bei der unechten stillen Gesellschaft ist der Gesellschafter auch am Betriebsvermögen und/oder der Geschäftsführung beteiligt, ähnlich einem Kommanditisten und wird als Mitunternehmer mit betrieblichen Einkünften besteuert.

Stille Gesellschaft: Rechte und Pflichten

Der stille Gesellschafter hat grundsätzlich keine Mitspracherechte bei der Geschäftsführung des Unternehmens. Allerdings stehen ihm Informations- und Kontrollrechte zu, wie das Recht auf Einsicht in die Geschäftsbücher.

  • Diese Rechte dienen dazu, seine Interessen zu wahren und die ordnungsgemäße Verwaltung seines Kapitals zu überprüfen.

In Bezug auf den Gewinn hat der stille Gesellschafter Anspruch auf den vertraglich vereinbarten Anteil. Sollte das Unternehmen Verluste schreiben, wird die Gewinnbeteiligung in der Regel ausgesetzt, außer es wurde im Vertrag anders festgelegt.

  • Für den stillen Gesellschafter wird ein Einlagenkonto eingerichtet, das wie das Kapitalkonto eines Kommanditisten als Höchstwertkonto fungiert. Es darf also nur die vertraglich vereinbarte Einlage ausgewiesen werden.

Da der stille Gesellschafter nicht zu Privatentnahmen berechtigt ist, wird kein Privatkonto geführt. Sobald die Einlage vollständig erbracht ist, werden Gewinnanteile auf einem Gewinnverrechnungskonto erfasst.

  • Sollte die Einlage jedoch durch Verluste verringert oder noch nicht vollständig eingezahlt sein, müssen die Gewinne zunächst zur Auffüllung der Einlage verwendet werden.

Verluste des stillen Gesellschafters, der nur bis zur Höhe seiner Einlage haftet, werden entweder direkt vom Einlagenkonto abgezogen oder auf einem separaten Verlustverrechnungskonto erfasst.

  • Zusammenfassend ist die stille Gesellschaft eine flexible Beteiligungsform, die sich besonders für Kapitalgeber eignet, die nicht aktiv in den Geschäftsalltag eines Unternehmens eingreifen möchten.

Sie kombiniert anonyme Beteiligung mit begrenztem Risiko, was sie zu einer beliebten Wahl für stille Investoren macht.

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Fragen und Antworten

Bei der echten stillen Gesellschaft beteiligt sich der Gesellschafter nur am Gewinn und Verlust, ähnlich einem Gläubiger.

  • Bei der unechten stillen Gesellschaft ist er zusätzlich am Betriebsvermögen beteiligt und ähnelt dadurch einem Kommanditisten.

Eine stille Gesellschaft endet entweder durch Kündigung, durch den im Vertrag festgelegten Endzeitpunkt oder durch Insolvenz des Unternehmens.

Gewinne in einer stillen Gesellschaft werden gemäß der vertraglichen Vereinbarung zwischen den Gesellschaftern verteilt.

  • Der stille Gesellschafter erhält einen festgelegten Gewinnanteil, sobald seine Einlage vollständig erbracht ist.

Verluste hingegen können die Einlage des stillen Gesellschafters reduzieren. Er haftet jedoch nur bis zur Höhe seiner Einlage. Gewinne müssen zuerst zur Wiederauffüllung der Einlage verwendet werden, wenn diese durch Verluste vermindert wurde.

Quellen