Anlagenbuch

Überblick

Das Anlagenbuch zeigt Güter, die aufgrund ihrer Art zur längeren Verwendung im Unternehmen gedacht sind, wie zB: Maschinen, Fahrzeugen, Büroeinrichtung oder EDV-Anlagen. Diese meist großen Ausgaben werden über ihre Abschreibungsbuchung nur gemäß ihrer angegebenen Nutzungsdauer in die Buchhaltung erfolgsmindernd aufgenommen, wo hingegen sich normale Ausgaben sofort und zur Gänze erfolgsmindernd auswirken.

Aufbau

  • Anlagendetails: Eine Anlage wird im System mit allen Details zur Anlage gespeichert. Diese Details sind vom Unternehmer einzugeben.
  • Berechnete Werte: Werte wie Abschreibungssatz und Abschreibungsbetrag, aktueller Buchwert oder Jahr der nächsten Abschreibung ergeben sich auf Basis der Anlagendetails
  • Abschreibungsplan: Der Abschreibungsplan zeigt den Verlauf der Abschreibungsbeträge über die Nutzungsdauer an. Der Abschreibungsplan ist der Ausgangspunkt für die Durchführung der Abschreibungsbuchungen.
  • Änderungshistorie: Werden nach der ersten Abschreibung Änderungen an der Anlage durchgeführt werden alle diese Änderungen protokolliert. Dieses Protokoll ist die Änderungshistorie.

Sie haben eine neue Anlage gekauft

  1. Sie erstellen in FreeFinance eine Eingangsrechnung über den gesamten Kaufpreis mit zutreffendem Steuersatz auf das zutreffende Anlagenkonto.

  2. FreeFinance erstellt automatisch einen Anlagenbucheintrag, sobald bei einer Eingangsrechnung ein Anlagenkonto verwendet wurde.
    Bitte navigieren Sie also von der Eingangsrechnung zum Anlagenbuch und ergänzen die gewünschte Nutzungsdauer.

Geringwertiges Wirtschaftsgut?

Es gibt in FreeFinance zwei Wege, ein geringfügiges Wirtschaftsgut anzulegen:

Mit Aufnahme ins Anlagenbuch

Über die Eingangsrechnung und Auswahl des zutreffenden Anlagenkontos. Im Anlagenbuch können Sie im Anschluss die Option GWG aktivieren. Damit kann die vollständige, sofortige Abschreibung durchgeführt werden. Die Anlage verbleibt im Anlagenbuch. Diese Option kann auch nachträglich jederzeit aktiviert werden (beispielsweise durch die Beratung).

Ohne Aufnahme ins Anlagenbuch

Erfassen Sie in der Eingangsrechnung auf das Konto 7021 - Geringwertiges Wirtschaftsgut (sofort abschreiben). Ein auf diesem Weg erfasstes GWG ist nicht im Anlagenbuch ersichtlich.

Wie Sie eine neue Anlage in FreeFinance verbuchen und was Sie zusätzlich zu beachten haben wird Ihnen in diesem Video Tutorial erklärt.

Anlagendetails

Die Anlage muss mit folgenden Daten eingegeben werden:

  • Lieferant: Muss angegeben werden
  • Anschaffungsdatum: Datum der Anschaffung oder Inbetriebnahme. Dies ist der Zeitpunkt mit dem die Anlage im Betrieb eingesetzt wird.
  • Anschaffungswert: Der Anschaffungswert ist der Wert der Anlage, der in das Anlagenbuch aufgenommen wird. Von diesem Wert werden die jährlichen Abschreibungsbeträge berechnet. Der Anschaffungswert ist grundsätzlich als Netto, also ohne Umsatzsteuer, aufzuzeichnen. Nur bei Kleinstunternehmern oder Unternehmer, die unecht Umsatzsteuer befreit sind, ist der Bruttobetrag (inklusive Umsatzsteuer) heranzuziehen. Zum Anschaffungswert sind auch Kosten für Zoll, Versand, etc. zu zählen.
  • GWG: Das Kontrollkästchen GWG kennzeichnet die Anlage als geringwertiges Wirtschaftsgut. Dies bedeutet, dass der gesamte Anschaffungswert im Jahr der Anschaffung oder Inbetriebnahme zur Gänze geltend wird. Das System vergibt automatisch die Nutzungsdauer 1 Jahr.
  • Abschreibungssatz: Alternativ zur Nutzungsdauer kann auch der Abschreibungssatz eingegeben werden. Die Nutzungsdauer wird daraus automatisch berechnet.
  • Art der Anlage: Die Art der Anlage teilt die Anlagen in Gruppen ein. Dadurch ist die Suche und Ablage der Anlagen leichter möglich. Die Auswahlmöglichkeiten sind identisch mit den Belegarten (Konten) der Anlagen, die als Ausgaben eingegeben werden.
  • Beschreibung: Beschreiben Sie die Anlage, sodass Sie auch einfach und schnell wieder gefunden werden kann.

Arten der Abschreibung

Wird bei einer Eingangsrechnung (Ausgabe) ein Belegtyp "Anlage" verwendet, so wird automatisch ein Eintrag im Anlagenbuch angelegt. Dies gilt auch für Anlagen, die aufgrund ihres geringen Anschaffungswertes sofort im Jahr der Anschaffung oder Inbetriebnahme abgeschrieben werden können, die sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG). Die Abschreibung für Abnutzung (AfA) gilt für alle Anlagen, die über die Nutzungsdauer verteilt als Aufwand geltend gemacht werden.

Beim Gewinnfreibetrag (GFB) wird der gesamte Betrag, der für das Jahr möglich ist, eingegeben und verbucht. Der Betrag wird im ersten Jahr zu 100% eingebucht - die verbleibenden Jahre sind als "Haltedauer" vermerkt.

Übernahme von bestehenden Anlagen

Sind Anlagen bereits in der Vergangenheit angeschafft worden und noch nicht vollständig abgeschrieben, werden diese über ein eigenes Eingabeformular Übernahme Alt-Anlage eingegeben. Dieses Formular dient zur reinen Erfassung der bereits bestehenden Anlagen oder Freibeträgen.

Lieferant wählen

Der bei der Eingangsrechnung gewählte Lieferant wird automatisch übernommen. Die Eingabe des Lieferanten kann auf verschiedene Weisen erfolgen - es muss zwingend ein Lieferant ausgewählt werden:

  • der Lieferant wurde bereits im Lieferantenstamm eingegeben und kann einfach ausgewählt werden.
  • der Lieferant wird neu, über die Schaltfläche Neu, im Lieferantenstamm hinterlegt und kann dann automatisch übernommen werden.
  • Nach der Auswahl eines Lieferant kann dieser durch Klick auf den  auch gleich bearbeitet werden
  • Wurde für den ausgewählten Lieferant eine gültige UID-Nummernprüfung (Level 1 oder 2) durchgeführt, wird das Prüfergebnis inkl. Prüfdatum direkt angezeigt.

Anzahlung/Teilzahlung von Anlagen

Verbuchung der Teil- oder Anzahlungen:

  • Die Teil- oder Anzahlungen werden als Eingangsrechnung mit dem Belegtyp "Anlage" und der Belegart "0700 Geleistete Anzahlungen für Anlagen" - oder "0710 Anlagen in Bau (Gebäude)" bzw. 0360 Herstellungsaufwand" - verbucht.
    • Hier wird kein Eintrag im Anlagenbuch erstellt!
    • Die Teil- oder Anzahlungen können als Erinnerung dienen, dass zB. zur Anlage noch Raten offen sind. Der Saldo auf dem Anzahlungskonto in der Buchhaltung wird bei Inbetriebnahme über eine Korrekturbuchung auf das tatsächliche Anlagenkonto umgebucht.

Verbuchung der letzten Teilzahlung bzw. Inbetriebnahme:

  • Jene Teilzahlung, die zur tatsächlichen Inbetriebnahme führt, wird wiederum als Eingangsrechnung mit dem Belegtyp "Anlage" und der zutreffenden Belegart erstellt.
    • Im Anlagenbuch wird bei jeder dieser Buchungen ein Datensatz erstellt.
  • Beim Anlagenbuchdatensatz der Inbetriebnahme mit der richtigen Belegart korrigieren Sie den Betrag auf den tatsächlichen Gesamtbetrag der Anlage und passen evtl. das Inbetriebnahmedatum auf das Tatsächliche an
  • Diese Anlage wird dann abgeschrieben
  • Die Anlagen-Anzahlungskonten in der Buchhaltung werden auch auf das tatsächliche Anlagenkonto korrigiert: Erstellen einer neuen Um- und Abschlussbuchung, Typ Korrektur:
  • Der Betrag der Anlage im Anlagenbuch soll am Ende den gleichen Betrag wie das Konto in der Buchhaltung aufweisen.

Gewinnfreibetrag

Das Anlagenbuch von FreeFinance unterstützt auch Anlagen gemäß GFB zur Darstellung der Haltedauern.

Durch die Wahl von GFB-Anlagearten (Art der Anlage) wird automatisch die Eingabemaske an die Freibetragsdaten angepasst.

Der Freibetrag (Anlage) muss mit folgenden Daten eingegeben werden:

  • Lieferant: muss angegeben werden
  • Anschaffungsdatum: Zeitpunkt mit dem die Anlage im Betrieb eingesetzt wird oder die Aktien gekauft wurden.
  • Freibetrag: Der Freibetrag ist der Wert, der auch tatsächlich gesetzlich, nach der Berechnung des Freibetrages angesetzt werden darf.
  • Nutzungsdauer: Die Nutzungsdauer ist die geplante Behaltedauer
  • Jahre abgeschrieben: Dieses Eingabefeld ist bei neuen FBiG Beträgen, dh: Beträge, die im aktuellen Jahr angeschafft oder in Betrieb genommen wurden, nicht auszufüllen. Lediglich bei Anlagen, die bereits vor der Verwendung des Systems angeschafft wurden, ist hier einzutragen wie viele Jahre die Anlage bereits vorab abgeschrieben wurde. Durch Eingabe des Anschaffungsdatums wird dieser Wert automatisch vorbelegt – kann natürlich vom Benutzer geändert werden.
  • Art der Anlage: Die Art der Anlage definiert ob es sich um Anlagen oder FBiG betrifft. Nach Auswahl von FBiG Anlagen wird die Maske automatisch angepasst. Die Auswahlmöglichkeiten sind identisch mit den Belegarten der Anlagen, die als Ausgaben eingegeben werden.
  • Beschreibung: Beschreiben Sie den FBiG, sodass Sie auch einfach und schnell wieder gefunden werden kann und genau die Aktien oder Anlagen bezeichnet.

Details über die Arten des Gewinnfreibetrages, die Berechnung und Eingabe in FreeFinance siehe unter Freibetrag.

Berechnete Werte

Auf Basis der Anlagendetails werden folgende Werte berechnet:

  • Nutzungsdauer: Die Nutzungsdauer ist die geplante Nutzungsdauer der Anlage und wird automatisch auf Basis des eingegebenen Abschreibungssatzs berechnet.
  • Jahre abgeschrieben: Die Jahre, die die Anlage bereits in einem anderen System (vor Einsatz von FreeFinance) abgeschrieben wurde, werden hier angezeigt. Diese ist bei neuen Anlagen, dh: Anlagen die in einem Jahr angeschafft wurden, in dem es in FreeFinance auch bereits ein Finanzjahr gibt, automatisch 0. Lediglich bei Anlagen, die bereits vor der Verwendung von FreeFinance angeschafft wurden, werden hier die Jahre vor dem ersten Finanzjahr in FreeFinance berechnet.
  • Abschreibungsbetrag: Der Abschreibungsbetrag ist der Betrag, der jährliche als Ausgabe (Abschreibung) herangezogen wird.
  • aktueller Buchwert: Durch die Durchführung der Abschreibung wird der Wert der Anlage, den er für den Unternehmer buchhalterisch hat, Jahr für Jahr geringer. Der aktuelle Buchwert ist der Wert für den Unternehmer nach allen bereits durchgeführten Abschreibungen.
  • nächste Abschreibung: Zeigt das Jahr in dem die nächste Abschreibung durchgeführt wird.

Halbjahres AfA

Ist eine Anlage in der zweiten Jahreshälfte angeschafft worden, ist nur der halbe Abschreibungsbetrag im ersten Jahr heranzuziehen. Die zweite Hälfte wird am Ende der Nutzungsdauer als zusätzliches halbes Jahr im Abschreibungsplan angefügt.

Änderungshistorie

Werden über die Funktionalität Bearbeiten Daten der Anlage nachträglich geändert, werden diese Änderungen im Änderungsprotokoll aufgezeichnet. Hier werden exakt aufgezeichnet:

  • das Datum der Änderung
  • die Art der Änderung (Nutzungsdauer geändert, Anschaffungsbetrag geändert, Abwertung der Anlage oder vorzeitiges Ausscheiden der Anlage)
  • Das Jahr, ab dem die Änderung in Kraft tritt
  • Der Wert der Änderung selbst
  • Eine Begründung der Änderung ist Pflicht. Keine Änderung kann unbegründet durchgeführt werden.

Abschreibungsplan

Der Abschreibungsplan basiert auf den eingegebenen Anlagendetails. Der Abschreibungsplan zeigt die Aufteilung des Anlagenwertes über die Nutzungsdauer. Erst nach erstmaligem drücken der Schaltflächen Hinzufügen bzw. Speichern bei automatischer Erstellung aus einer Ausgabe wird der Plan erstellt.

Der Plan zeigt den Verlauf der Abschreibungsbeträge inklusive Buchwerte zu Beginn und Ende des Jahres sowie die verbleibende Nutzungsdauer. Solange keine Abschreibung durchgeführt wird kann der Abschreibungsplan durch Änderung der Anlagendetails neu berechnet und erstellt werden. Wurde bereits eine Abschreibungsbuchung erstellt kann die Anlage sowie der Abschreibungsplan nur über die spezielle Bearbeitungs-Maske geändert werden.

Die Abschreibung wird pro Planzeile mit der Schaltfläche  durchgeführt. Details dazu siehe unter Abschreibungsbuchung erstellen.

Abschreibung durchführen / Buchen

Jede Zeile im Abschreibungsplan entspricht einer Jahresabschreibung. Auch manuelle Änderungen wie z.B.: Abwertungen werden im Plan eigens ausgewiesen. Der Status jeder Planzeile zeigt an ob die jeweilige Abschreibungsbuchung vorerst nur geplant ist oder auch bereits tatsächlich durchgeführt wurde.

Abschreibungsbuchung erstellen

Eine Abschreibungsbuchung wird durch Klick auf das Plus-Symbol  automatisch erstellt. Die Reihenfolge der Durchführung ist sich chronologisch (nach Jahr) aufsteigend. Wurde eine Abschreibungsbuchung erfolgreich erstellt, ist diese über die Schaltfläche  direkt aufrufbar.

Abschreibungsbuchung


Grundsätzlich ist es ratsam die Abschreibungsbuchungen am Ende des Kalenderjahres durchzuführen, für das die Abschreibungsbuchung erstellt wird. Weiters sollte auch immer nur das aktuelle Jahr abgeschrieben werden, da sich der Plan in der Zukunft durch unvorhergesehene wirtschaftliche oder technische Vorkommnisse ändern kann (siehe Bearbeiten einer Anlage). In der Auswertung Anlagenbuch Jahresbuchungen werden alle geplanten oder durchgeführten Jahresbuchungen angezeigt.

Storno einer Abschreibungsbuchung

Die Abschreibungsbuchung wird automatisch über den Abschreibungsplan erstellt und kann auch nur hier durch Klick auf das Symbol  wieder storniert werden. Die Stornierung der Abschreibungsbuchung erstellt eine erneute Abschreibungsbuchung mit negativen Beträgen am 31. Dezember des gleichen Jahres der Abschreibungsbuchung.

Bearbeiten einer Anlage

Vor der ersten Abschreibung

Die Anlagendaten können so lange geändert werden, bis die erste Abschreibung durchgeführt wurde. Durch drücken der Schaltflächen Hinzufügen bzw. Speichern wird ebenso der Abschreibungsplan aktualisiert.

Nach der ersten Abschreibung

Sobald die erste Abschreibung durchgeführt wurde sind die Anlagedaten grundsätzlich nicht mehr änderbar. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen die durch drücken der Schaltfläche Bearbeiten durchgeführt werden können:

  • Änderung des Anschaffungswertes: Aufgrund von Fehlern. vergessenen oder nachträglich hinzukommenden Aufwendungen, die zur Anlage hinzuzurechnen sind, kann es vorkommen, dass der Anschaffungswert nach der ersten Abschreibung geändert werden muss. In diesem Fall geben Sie den neuen gesamten Anschaffungswert ein. Der Abschreibungsplan wird aktualisiert.
  • Änderung der Nutzungsdauer: Die Nutzungsdauer kann sich aufgrund von Fehleingaben oder anderen Ereignissen verlängern oder verkürzen. Die neue gesamte Nutzungsdauer ist im Feld Nutzungsdauer anzugeben.
  • Abwertung: Kommt es aufgrund von technischen oder wirtschaftlichen Faktoren dazu, dass das Anlagengut nicht mehr dem aktuellen Wert entspricht, ist eine Abwertung möglich. Die Abwertung entspricht einem Teil des Restbuchwertes der Anlage des Jahres in dem die Abwertung durchgeführt wird. Die Abwertung muss realistisch und begründbar sein.

In allen Fällen ist die Eingabe einer Begründung erforderlich! Durch drücken der Schaltfläche Speichern werden die Änderungen übernommen und der Abschreibungsplan wird aktualisiert. Mit der Schaltfläche Abbrechen wird er Bearbeitungsbereich ohne Änderung verlassen.

Ausscheiden einer Anlage

Eine Anlage kann auf zwei verschiedenen Arten ausgeschieden werden:

  • Ausscheidung nach Ablauf der Nutzungsdauer (normale Ausscheidung): Die normale Ausscheidung kommt dann zum Einsatz, wenn die Nutzungsdauer erreicht wurde.
  • Ausscheiden vor Ablauf der Nutzungsdauer (vorzeitige Ausscheidung): Aufgrund von unvorhergesehenen Vorkommnissen, z.B.: Totalschaden der Anlage, ist eine vorzeitige Ausscheidung der Anlage oft notwendig.

Grundsätzlich kann eine Anlage nur in den folgenden zwei Jahren ausgeschieden werden:

  • im Jahr der letzten durchgeführten Abschreibung
  • im Jahr der nächsten (geplanten) Abschreibung

Beide Ausscheidungsarten werden über die Schaltfläche Ausscheiden durchgeführt. Nach Eingabe des Ausscheidungsdatums erkennt das System automatisch ob es sich um eine normale oder vorzeitige Ausscheidung handelt. Bei der vorzeitigen Ausscheidung muss auch eine Begründung angegeben werden.

Verkauf einer Anlage

Für Einnahmen-Ausgabenrechner:
Wird eine Anlage verkauft, sollten folgende zwei Schritte durchgeführt werden:

  1. Ausscheiden der Anlage aus dem Anlagenbuch: Für diesen Teil ist wie unter Ausscheiden einer Anlage vorzugehen
  2. Verkauf der Anlage: Für diesen Teil ist eine Einnahme zu verbuchen, die den Verkauf dokumentiert. Hierbei verwendet man als Erlöskonto die Belegart 4600 Erlöse aus Abgang von Anlagen. 

 

Für doppelte Buchführung:
Beim Verkauf von Anlagen sind folgende Schritte durchzuführen – Details zu einigen Schritten im Anschluss unten:

  1. Im Anlagenbuch direkt wird:
    1. die Anlage fertig abschreiben
    2. die Ausscheidung erfassen & somit Restbuchwert buchen, sollte einer vorhanden sein
  2. Anlagenverkauf buchen, normal als Einnahme
  3. Jetzt wird die Differenz zwischen Restbuchwert und Verkaufspreis ermittelt und dementsprechend:
    1. Bei Verkauf mit Gewinn: Verkaufserlös und den Gewinn verbuchen
    2. Bei Verkauf mit Verlust: Verkaufserlös und den Verlust verbuchen

 

Restbuchwert buchen (auf 7820 Buchwert abgegangener Anlagen (Aufwand))

Die Belegart 7820 Buchwert abgegangener Anlagen (Aufwand) wird automatisch beim Ausscheiden einer Anlage aus dem Anlagenbuch verwendet bzw. bebucht.

Anlagenverkauf

Der Verkauf der Anlage wird als Ausgangsrechnung also als Einnahme (oder Rechnung in der Rechnungslegung) erfasst. Hierbei verwendet man die Belegart 4600 Erlöse aus Abgang von Anlagen. 

Anlagenverkauf mit Gewinn

Wird im Vergleich von Restbuchwert und Verkaufserlös ein Gewinn berechnet, dann:

Buchungsart von Konto auf Konto Betrag Erklärung
Abschlussbuchung 4600 Erlöse aus Abgang von Anlagen 4630 Erträge aus dem Abgang von Anlagen (ausgenommen Finanzanlagen) positiver Betrag Bei des Erlöses
Abschlussbuchung 7820 Buchwert abgegangener Anlagen (Aufwand) 4630 Erträge aus dem Abgang von Anlagen (ausgenommen Finanzanlagen) positiver Betrag Buchung des Restbuchwertes

Anlagenverkauf mit Verlust

Wird im Vergleich von Restbuchwert und Verkaufserlös ein Verlust berechnet, dann:

Buchungsart von Konto auf Konto Betrag Erklärung
Abschlussbuchung 4600 Erlöse aus Abgang von Anlagen 7830 Verluste aus dem Abgang von Anlagen positiver Betrag Bei des Erlöses
Abschlussbuchung 7820 Buchwert abgegangener Anlagen (Aufwand) 7830 Verluste aus dem Abgang von Anlagen positiver Betrag Buchung des Restbuchwertes

Stornieren einer Anlage

Eine Anlage kann nur dann storniert werden, wenn noch keine Abschreibungsbuchung erstellt wurde. Diese Stornierung wird mit der Schaltfläche Stornieren durchgeführt. Die Anlage wird sofort Storniert. Keine weiteren Funktionen oder Buchungen sind an diesem Anlagendatensatz mehr möglich.

Weitere Schaltflächen

Folgende Schaltflächen sind für die Anlage, Bearbeitung oder Erstellung der Jahresbuchungen im Formular Anlagenbuch verfügbar:

  • Hinzufügen: Datensatz wird im System angelegt. Der Abschreibungsplan wird ebenso erstellt. Diese Schaltfläche ist nur bei der Neuanlage verfügbar.
  • Speichern: Datensatz wird gespeichert und alle Änderungen werden gespeichert. Der Abschreibungsplan wird erstellt bzw. auf Basis der geänderten Daten aktualisiert.
  • Stornieren: Wenn Sie den eingegebenen Datensatz stornieren möchten verwenden Sie diese Schaltfläche. Diese Schaltfläche ist nur verfügbar solange keine Abschreibungsbuchung erstellt wurde. Details zur Stornierung siehe Stornieren einer Anlage
  • Ausgabe: Wurde Ihre Anlage über eine Ausgabe automatisch erstellt ist diese Ausgabe über diese Schaltfläche direkt aufrufbar.

Privatanteil bei Anlagen

Genauere Informationen und Weiterführendes rund um das Thema Abschreibung von Anlagen sowie den diversen Bestimmungen dabei finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite zur Absetzung für Abnutzung (AfA) in Österreich.

Bei Anlagen gibt es zwei Möglichkeiten, die Privatanteile vom Gesamtbetrag auszuscheiden:

Var 1: Privatanteil sofort abziehen

Der Privatanteil wird sofort abgezogen und das Anlagenbuch beinhaltet nur den um den Privatanteil reduzierten Betrag. Ist die Vorsteuer bei der Anlage abziehbar, wird der Privatanteil ebenso sofort berücksichtigt.

Vorteil

Der Vorteil dieser Methode liegt klar auf der Hand: Es ist die einfachste und sicherste Art, einen Privatanteil bei einer Anlage zu berücksichtigen. Diese Methode ist im Allgemeinen und der Einfachheit halber zu bevorzugen.

Nachteil

Ein eventueller Zinsvorteil bei der Vorsteuer (im Vergleich zum im folgenden Abschnitt beschriebenen Punkt) fällt weg.

Var 2: Jährliche Buchung des Privatanteils

Nur die jährlichen Abschreibungsbuchungen müssen erstellt werden - diese können direkt aus dem Anlagenbetrag errechnet werden.

Privatanteil von Anlagen erst bei der Jahresbuchung berücksichtigen

Die Anlage wird mit dem Gesamtbetrag im Anlagenbuch aufgenommen. Auch eine eventuelle Vorsteuer wird beim Kauf komplett abgezogen.

Jährliche Buchungen

Die jährlichen Abschreibungsbuchungen werden direkt aus dem Anlagenbetrag erstellt.

Möglichkeit 1: Korrektur der Abschreibung und extra Korrektur der Vorsteuer:
Zusätzlich muss der Privatanteil (pro Abschreibungsbuchung oder gesammelt) wieder hinzugerechnet werden (zusätzliche Buchung 1): Geben Sie eine Um- und Abschlussbuchung - Abschlussbuchung ein mit den Daten:

  • Von Konto: Abschreibung von Sachanlagen 7010
  • Auf Konto: Privat 9600
  • Betrag: positiver Betrag des Privatanteiles (Betrag ohne Vorsteuer)

Weiters muss nur im Falle eines Vorsteuerabzuges ebenso die Vorsteuer nochmal im Ausmaß des Privatanteiles hinzugerechnet werden (zusätzliche Buchung 2).

Hierfür gibt es zwei Varianten:

Geben Sie eine Eingangsrechnung ein mit:

Hierbei wird die Vorsteuerkorrektur direkt in der Vorsteuerkennzahl in der UVA/USt-Erklärung durchgeführt

Geben Sie eine neue Korrekturbuchung ein mit:

  • Belegart: Vorsteuerberichtigung: § 16 (UST-KZ: 067) 2517
  • Betrag: positiver Betrag der Vorsteuer des Privatanteiles
  • Bezahlt mit: Nicht abziehbare Vorsteuer (auch ig / Reverse Charge) 2509

Hierbei wird die Vorsteuerkorrektur in der Vorsteuerberichtigungs-Kennzahl in der UVA/USt-Erklärung durchgeführt

Möglichkeit 2: Erstellung einer Ausgangsrechnung mit Eigenverbrauch
Statt der Möglichkeit 1 (der Korrektur der Abschreibung bzw. Ausgabe) kann auch eine Ausgangsrechnung, also ein Erlös, in der Höhe des Privatanteiles gebucht werden. Dafür wird die Belegart 4900 Eigenverbrauch verwendet.

Geben Sie eine Ausgangsrecnnung mit den Daten ein:

  • Belegart: 4900 Eigenverbrauch
  • Steuersatz: 0% *
  • Bezahlt auf: Privat 9600
  • Betrag: positiver Betrag des Privatanteiles

* Ist die Vorsteuerkorrektur ebenso nötig, kann hier die Umsatzsteuer zb: 20% verwendet werden.

Vorteil

Vor allem bei großen Anschaffungen, wie beispielsweise einem KFZ, kann der Privatanteil der Vorsteuer eine große Summe ausmachen und durch die indirekte Stundung kann sich ein Zinsvorteil bei der Vorsteuer ergeben, da der Privatanteil der Vorsteuer erst im Jahr der Abschreibung als Privatanteil gegengerechnet wird.

Nachteil

Mühsame Umbuchungen pro Anlage pro Jahr, die nicht vergessen werden dürfen!

Degressive AfA

Wie geht das mit der nicht-lineare Abschreibung  in FreeFinance (seit 2020)?

Bei der sogenannten degressiven AfA (die als nicht-lineare AfA zu betrachten ist) wird nicht der gleiche Abschreibungsbetrag über die Nutzungsdauer als Ausgabe geltend gemacht (wie eben bei der linearen Abschreibung), sondern für bestimmte Jahre ein höherer Betrag.

Weiterführende Informationen zur degressiven AfA.

Umsetzung einer degressiven Abschreibung

Anlagen, für die degressive AfA gebucht werden soll, werden folgendermaßen in FreeFinance eingegeben und dabei die degressive AfA verbucht:

Beispiel: Degressive AfA in der Buchhaltung

  1. Die Anlage wurde durch die Eingangsrechnung automatisch erstellt. Diese Anlage ergänzen Sie wie gewohnt mit der vorgesehenen Nutzungsdauer.

  2. Schreiben Sie das erste Jahr wie gewohnt ab (über das Plus-Symbol rechts).

  3. Danach geben Sie eine "manuelle Abwertung" in der Höhe der Differenz der gebuchten AfA zum berechneten degressiven Wert ein. Legen Sie die Buchung über das Plus-Symbol rechts in der betroffenen Zeile beim Abschreibungsplan an.

Nächste Schritte

Um ab dem Finanzjahr 2020 auch die Kennzahl für die degressive AfA in der ESt- oder KÖSt-Erklärung richtig zu befüllen, muss noch eine Abschlussbuchung mit dem gesamten Saldo aller degressiven Abschreibungsbuchungen der Art: von Konto 7010 AfA auf Konto 7011 degressive AfA umgebucht werden.

Die Anlage mit Abschreibungsplan sieht dann im Optimalfall wie im oberhalb angeführten Screenshot aus.

Damit ist die manuelle Abwertung auf der Kennzahl "9210 Buchwert abgegangener Anlagen" der Einkommensteuer- oder Körperschaftsteuererklärung gebucht.

Um dies anzupassen, erstellen Sie zwei Abschlussbuchungen:

1. Buchwert ausbuchen auf das Anlagenkonto:

  • Von Konto: Buchwert abgegangener Anlagen (Aufwand) 7820
  • Auf Konto: LKW oder VSt-abzugsfähiger PKW 0640
  • Betrag: der gleiche degressive AfA-Betrag von der manuellen Abwertung

2. Abschreibungsbuchung vom Anlagenkonto einbuchen:

  • Von Konto: LKW oder VSt-abzugsfähiger PKW 0640
  • Auf Konto: Abschreibung von Sachanlagen (automatische Buchung) 7010
  • Betrag: der gleiche degressive AfA-Betrag von der manuellen Abwertung

Damit ist auch die Kennzahl Einkommensteuer- oder Körperschaftsteuererklärung angepasst.

Gleich verfahren Sie dann für jene Folgejahre, in denen die degressive AfA für Ihren Fall möglich ist. Sind diese Jahre vorüber, gehen Sie bei der Abschreibung wie gewohnt und ohne diese Sonderschritte vor.

Beschleunigte Abschreibung

Für ab dem 1. Juli 2020 angeschaffte (hergestellte) Gebäude oder hergestellt werden, besteht die Möglichkeit einer beschleunigten AfA. 

  • Es kann im Jahr der erstmaligen Berücksichtigung der Abschreibung höchstens das Dreifache (betrieblich ... 7,5% /  außerbetrieblich ... 4,5%), 
  • Im folgenden Jahr höchstens das Doppelte (betrieblich ... 5% /  außerbetrieblich ... 3%)

Beispiel beschleunigte AfA für Gebäude im betrieblichen Bereich

  • Anschaffung eines Bürogebäudes im Jahr 2022, Anschaffungskosten: 700.000, AfA-Satz nach § 8 Abs 1: 2,5 Prozent
  • Beschleunigte AfA 2022: 700.000 x 7,5 Prozent = 52.500
  • Beschleunigte AfA 2023: 700.000 x 5 Prozent = 35.000
  • AfA ab dem Jahr 2024: 700.000 x 2,5 Prozent = 17.500

Vorgehensweise in FreeFinance mit beschleunigter Afa

  1. Die Anlage aus dem Beispiel mit 700.000 Anschaffungswert und Nutzungsdauer 40 Jahre (100% / 2,5%) anlegen
  2. Für das Anschaffungsjahr wie gewohnt mit 17.500 abschreiben
  3. Eine Manuelle Abwertung in Höhe der fehlenden Abschreibung fürs 3-fache im 1. Jahr 2 x 17.500 = 35.000 anlegen und abschreiben
  4. Die Nutzungsdauer nun manuell korrigieren auf 38 Jahre (also ursprünglicher Nutzungsdauer - 2) - damit korrigieren wir den künftigen Abschreibungsbetrag wieder auf 17.500
  5. Im Folgejahr gehen wir identisch vor, wir erfassen zuerst die gewöhnliche Abschreibung mit 17.500
  6. Dann legen wir erneut eine manuelle Abwertung in Höhe der noch fehlenden Abschreibung fürs 2. Jahr 17.500 an und schreiben diese ab
  7. Die Nutzungsdauer korrigieren wir manuell auf 37 Jahre (also ursprünglicher Nutzungsdauer - 3) - damit korrigieren wir den Abschreibungsbetrag wieder auf 17.500
  8. Ab dem Folgejahr 2024 schreiben wir damit "normal" linear mit 17.500 ab

Aktivierte Eigenleistung

Bitte verwenden Sie zum Erfassen einer aktivierten Eigenleistung die Funktion "Neue Korrekturbuchung" - hier wird eine Umbuchung mit dem gewünschten Betrag erstellt.

  • Von Konto: Aktivierte Eigenleistungen 4580
  • Auf Konto: das gewünschte Anlagenkonto zB. 0600

Im Anschluss muss die Anlage manuell im Anlagenbuch angelegt und in gewohnter Weise abgeschrieben werden.

Integrationen

Das Formular Eingangsrechnung unterstützt die Integrierte Kommunikation.

Das Formular Anlagenbuch unterstützt die Integrierte Dokumentenablage.