Rücklagen ⇒ einfach erklärt

Rücklagen, auch Reserven genannt, sind Teile des Eigenkapitals eines Unternehmens, die jedoch nicht auf dem Kapitalkonto ausgewiesen werden. Sie werden in offene und stille Rücklagen sowie in gebundene und nicht gebundene Kapitalrücklagen bei Gesellschaften unterteilt.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
OCR - Ganz neu!

Jetzt unser neuestes Feature "Automatische Bilderkennung" testen!

Testen!

Rücklagen – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zu Rücklagen
Definition

Bestandteil des Eigenkapitals, der nicht unmittelbar im Kapitalkonto erfasst wird

Arten
  • Gebundene Rücklagen
  • Freie Rücklagen
Ausweisung in der Bilanz
  • Offene Rücklagen auf gesonderten Rücklagenkonten
  • Stille Rücklagen nicht auf eigenen Konten
Gesellschaften

Rücklagen

Rücklagen sind Teile des Eigenkapitals eines Unternehmens, die nicht auf dem Kapitalkonto ausgewiesen werden.

Rücklagen: Definition

Rücklagen sind ein wichtiger Bestandteil des Eigenkapitals eines Unternehmens. Sie stellen zusätzliches Eigenkapital dar, das nicht direkt auf dem Kapitalkonto ausgewiesen wird.

  • Im Jahresabschluss sind Rücklagen in den Bilanzen aller Unternehmensformen zu finden und können nach verschiedenen Gesichtspunkten unterteilt werden.

Rücklagen: Arten und Funktionen

Rücklagen lassen sich grundsätzlich in gebundene und freie Rücklagen unterteilen.

  • Gebundene Rücklagen sind solche, die aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen gebildet werden müssen.

Ein Beispiel hierfür sind die gesetzlichen Rücklagen, die Kapitalgesellschaften wie GmbHs und AGs verpflichtend bilden müssen. Diese Rücklagen dienen dazu, das Eigenkapital des Unternehmens zu stärken und somit Gläubigern eine gewisse Sicherheit zu bieten.

  • Freie Rücklagen hingegen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben und können vom Unternehmen selbst gebildet werden.

Diese Rücklagen werden oft aus den Gewinnen des Unternehmens gebildet und können in schwierigen Zeiten zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen genutzt werden. Ferner können sie für zukünftige Investitionen oder zur Abdeckung von unvorhergesehenen Kosten verwendet werden.

Rücklagen: Ausweisung in der Bilanz

In der Bilanz werden Rücklagen in offene und stille Rücklagen unterschieden.

Offene Rücklagen

Offene Rücklagen werden stets auf gesonderten Rücklagenkonten auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen. Diese Art von Rücklagen ist besonders bei Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG) verbreitet, da deren Kapitalkonten durch Gewinne und Verluste nicht direkt verändert werden dürfen.

  • Die offenen Rücklagen können je nach ihrer Entstehungsursache und nach dem Verwendungszweck unter verschiedenen Bezeichnungen ausgewiesen werden, wie Gewinnrücklagen oder Kapitalrücklagen.

Stille Rücklagen

Stille Rücklagen, auch als stille Reserven bekannt, sind in der Bilanz nicht auf eigenen Konten ausgewiesen. Sie entstehen meist durch die Unterbewertung von Aktiva oder die Überbewertung von Passiva und sind bei allen Unternehmensformen zu finden.

  • Diese stillen Rücklagen ermöglichen Unternehmen, finanzielle Polster zu schaffen, die nicht sofort ersichtlich sind und können in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufgelöst werden, um Verluste auszugleichen.

Kapitalrücklagen: Gesellschaften

Zudem wird bei Gesellschaften zwischen gebundenen und nicht gebundenen Kapitalrücklagen unterschieden.

Bei kleineren und mittleren Kapitalgesellschaften, wie GmbH, sind alle Kapitalrücklagen nicht gebunden. Das bedeutet, dass diese Rücklagen zu jedem Zweck jederzeit aufgelöst und verwendet werden können.

  • Diese Flexibilität ermöglicht es diesen Unternehmen, rasch auf finanzielle Anforderungen zu reagieren und notwendige Investitionen zu tätigen oder Verluste auszugleichen.

Bei größeren Kapitalgesellschaften, wie große GmbHs und AGs, sind nur bestimmte Rücklagen als nicht gebunden eingestuft. Alle anderen Kapitalrücklagen sind gesetzlich als gebundene Kapitalrücklagen definiert und dürfen ausschließlich zum Zweck des Ausgleichs von Bilanzverlusten aufgelöst und verwendet werden.

  • Diese gesetzliche Einschränkung stellt sicher, dass größere Unternehmen über eine stabile Eigenkapitalbasis verfügen, um langfristige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.

Die Buchhaltung für alle Branchen

Umfassende Buchhaltungssoftware für Österreich
Von A wie Automatisierung bis Z wie Zeitersparnis:

  • Geschäftsdokumente im Handumdrehen erstellen
  • Layout anpassen
  • Stammdaten und Automatisierung
  • Mit PSD2 und automatisierter Belegerkennung
  • Finanzamtsmeldungen mit Direktanbindung
  • Mobiles Fahrtenbuch: GPS-Tracking, Fuhrparkverwaltung synchronisiert mit der Buchhaltung: manumeter
  • Kosten- und zeitsparend, effizient Buchhalten
Jetzt 30 Tage kostenlos testen

Fragen und Antworten

Ja, Rücklagen können aufgelöst werden, jedoch hängt dies vom Typ der Rücklage ab.

  • Freie Rücklagen können jederzeit aufgelöst und für andere Zwecke verwendet werden.

Gebundene Rücklagen dürfen nur gemäß den gesetzlichen oder vertraglichen Vorgaben aufgelöst werden, häufig zum Ausgleich von Verlusten.

Ja, die Handhabung von Rücklagen kann je nach Unternehmensform variieren.

  • Kapitalgesellschaften, wie GmbHs und AGs, haben spezifische gesetzliche Anforderungen für die Bildung und Verwendung von Rücklagen, während Einzelunternehmen und Personengesellschaften flexiblere Möglichkeiten haben können.

Quellen